Der Werdegang des Hotels ist untrennbar mit der Lebensgeschichte seiner Bauherrin Ilda Pizzinini verbunden.
Ilda wurde am 26. August 1934 am Rungg-Hof in Abtei geboren.
In den fünfziger Jahren wurde Alta Badia allmählich für den Tourismus erschlossen.
Für die Italiener gehörte die "Sommerfrische" schon immer zur Tradition, galt es doch der Hitze der Großstädte zu entfliehen. Sie freuten sich über all die Schönheiten, die ihnen die Natur bot, über die Gastbereitschaft der Bevölkerung und nicht zuletzt über die traditionelle heimische Kost.
Die Deutschen konnten endlich die Dolomiten in all ihren Facetten erleben und freuten sich auf ein gutes Gläschen Wein!
Natürlich fehlten die wichtigsten Infrastrukturen, jedoch erlebte Alta Badia 1962 mit dem Bau des Piz Soregaliftes einen enormen Aufschwung. Die Verbindung zwischen St. Kassian und Corvara ließ diese beiden Wintersportorte und die umliegenden Dörfer aufblühen.
Am 22. Dezember 1965 wurde das Hotel La Stüa eröffnet und zunächst für dreieinhalb Jahre verpachtet, da die Besitzerin ihrem Lehrerberuf nachgehen wollte. Im Sommer 1969 übernahm sie selbst die Führung. Dank der Gewissenhaftigkeit und Kompetenz ihrer MitarbeiterInnen konnte sie trotz Leitung des Hotels bis zu ihrer Pensionierung ihrem Beruf nachgehen.
Ilda animierte ihre Gäste zur Erkundung neuer Routen und begeisterte sie durch ständig neue Vorschläge für Ausflugsziele. Sie fotografierte vor allem Blumen und scheute keine Mühe sie den Gästen mit ihren Dias vorzuführen. Einmal in der Woche wurde den Gästen in der Taverne ein ladinisches Essen geboten. Anschließend wurde ausgiebig getanzt. Im Laufe der Zeit entstanden zwischen den Gästen Freundschaften, die bis zu 30 Jahren hielten.
1974 wurden weitere Bäder eingebaut. Bar, Aufenthaltsraum und Spielraum wurden nach modernen Kriterien eingerichtet. Für den Küchenbereich und die Sicherheit galten fast jährlich neue Regeln.
Im Jahr 1977 heiratete Ilda und im Jahr 1979 bekam sie Verstärkung durch ihre Nichte Rita.
„Wellness" war gefragt. So wurden im Jahr 1998 Whirlpools, Dampf- und finnische Sauna, Tauch- und Kneippbecken gebaut, was bei den Gästen natürlich gut ankam.
Im Juni 1994 heiratete Rita ihren Mann Sauro und zwischen 1995 und 2003 kamen Robert, Gabriele und Michele zur Welt.
In der festen Absicht den Familienbetrieb fortzuführen, übernahmen im Jahre 2000 Rita und Sauro die Gesamtführung des Hauses.
2001 wurde das Dach erneuert und bei dieser Gelegenheit konnte das Haus erhöht und das Dachgeschoss ausgebaut werden. Im Eingangsbereich konnte man den Speisesaal vergrößern, ein Kinderspielzimmer gewinnen und den Lift einbauen.
Das Hotel La Stüa wurde 2015 fünfzig Jahre alt.
Leider hat uns unsere liebe Tante Ilda am 17. Juli 2015 für immer verlassen.
Immer wieder treffen wir auf Spuren, die sie hinterlassen hat.
